Königlicher Palast, Thronsaal
Der pechschwarze Mond warf sein dunkles Schattenbild durch das verzierte Glasfenster. Langsam wanderte es über den marmorierten Fußboden, blieb dann schließlich bei dem aus edlen Elfenholz gefertigtem Rednerpult haften. Hoch erhobenen Hauptes schritt Prinzessin Kaja über den roten Teppichboden, dass aus Edelsteinen besetzte Kleid ließ bei den anwsenden Adleigen Frauen den blanken Neid hervorkeimen. Leises Getuschel hallte in dem Saal, als Prinzessin Kaja endlich die letzte Stufen erklamm und beinahe über ihre eigenen Füße stolpert. In letzter Sekunde griff die Hand des Königs Konrad nach seiner Tochter. Mit einem sanften Lächeln, dass sagt, das alles gut werden würde, drückte der Vater seine Tochter an sich. Stolzen Blickes überreichte er der Prinzessin dann endlich das in Gold verzierte Zepter. Alle Blicke richteten sich nun auf Kaja, die hinter dem Redner Pult stand, während König Konrad neben dem Königsthron Platz nahm und seine Augen durch die Reihen der Anwesenden schweifen ließ. Das Getuschel erstarb sofort. Prinzessin Kaja begann nun mit einer ihrer berüchtigen Reden, die im gesamten Land übertragen wurde.
Vor dem Königspalast, Rosengarten
Wachsam ruhten die Augen der Walküre durch den mit schneeweißen, bepflanzten Rosen die, die Prinzessin in mühevoller Handarbeit zusammen mit ihren Helfern die letzten drei Jahre angepflanzt hatte. Den Griff stets an ihrem Schwertknauf halten, blieb die Hochinquisitorin unter einem Eichenbaum stehen der noch noch dieses Jahr Früchte tragen würde. Die Walküre pflückte einen Apfel, sah sich die goldglänzende Frucht an und biss hinein, als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erregte, ließ sie das Fruchtstück sofort fallen. Schnellen aber ruhigen Schrittes trugen sie ihre Füße zu den am Boden liegenden Gegenstand. Hochinquisitorin Faldahon beugte ihren Oberkörper leicht herunter, um den Gegenstand aufzuheben. Ein metallener Helm der königlichen Garde. Faldahon drehte den Helm um und ihre Augen ruhten auf den rubinroten Fleck, bis die Walküre ihr Haupt erhob und dutzende Leichen erblickte, die wie ein Turm aufeinander gestapelt in den Himmel ragten. Das Blut der Palastwachen tropfte von den schneeweißen Rosen in die Erde hinein, als Faldahon eine Gestalt, die wie ein König auf dem Thron auf dem Leichenberg saß. Das süffisante, grausame Lächeln ließ den kleinen Körper wie einen Dämonen wirken. Plötzlich wurde aus einem Schatten zwei, aus zwei Hunderte, alle stürmten auf den Palast zu. Der Walküre standen gleich 80 Schattenkrieger gegenüber, welche ihre Klingenwaffen zückten, als diese plötzlich einen kleinen, kaum wahrnehmbaren Schmerz in ihrem Nacken verspürte. In Ihrer Haut steckte eine feine, aus Edelstahl bestehende Nadel, dass Gift setzte sich mit jeder Sekunde in ihren Blutkreislauf ab. Der Schütze musste irgendwo über ihr gestanden haben. Die Schattenkrieger griffen die Walküre an.
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Crim Perlenia stand, wie der Hauptmann der königlichen Garde etwas abseits des Geschehens. Beide hatten sämtliche Anwesenden, sowie alle vorhanden Ausgänge des Thronsaals im Blick. Plötzlich erblickten ihre geübten Augen einen Schatten außerhalb des Gemäuers. Ohne die Gäste zu beunruhigen, verschwand sie. Als die Kriegerin vor den Toren des Königspalast stand, hörte sie das aufeinander Prallen von Stahl. Es war scheinbar richtig ihren Instinkten zu vertrauen, genauso wie auf den Rat des Hauptmannes zu hören. Mit gezücktem Schwert rannte Perlenia zu dem Rosengarten und blickte mit Entsetzen auf den Leichenberg und musste ihre Nase bei dem würgenden Dunst zu halten. Als die Schattenkrieger Crim bemerkten, griffen diese sie sofort an.
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